
Test Mazda3 E-Skyactiv-X 186: Fahrfreude mit gewissen Eigenheiten
Der Mazda3 auf einen Blick
- Top-Fahrwerk und präzise Lenkung
- Schaltgetriebe sehr empfehlenswert
- Skyactiv-X ohne Verbrauchsvorteil
- Basisbenziner jetzt mit 2,5 Liter Hubraum
- Infotainment technisch überholt
- Weiterhin fairer Preis ab 28.640 Euro
Inhalt
Einführung | Antrieb & Motoren | Fahreindruck | Infotainment & Assistenz | Fazit | Technische Daten
Einführung
Der Mazda3 gilt seit Jahren als Geheimtipp im Kompaktsegment. In Sachen Lenkung, Schaltgetriebe und Fahrwerk ist er beinahe überentwickelt gut, preislich ab 28.640 Euro weiterhin sehr konkurrenzfähig und optisch sehr gefällig. Bei den Motoren gehen die Japaner dann aber bekanntlich ihre eigenen Wege.
Antrieb und Motoren: Braucht es den E-Skyactiv X 186 überhaupt?
So bietet Mazda auch dann noch Saugmotoren an, wenn alle Welt den Turbobenziner feiert und sich die Elektromobilität breitzumachen versucht. Klar, den Puristen freut es, den E-Skyactiv-X-Benziner mit dieselartiger Kompressionszündung gen 6.000 Umdrehungen zu jubeln – der Ottonormalfahrer wünscht sich dagegen etwas weniger Drama, besonders morgens auf der Autobahnauffahrt, noch vor dem ersten Kaffee.
Es ist sicherlich nicht so, dass der 2,0-Liter-Vierzylinder (der dank 24-Volt-Technik sehr mild elektifiziert wurde) untermotorisiert wäre, doch recht viel Sinn erkennen wir in seiner Wahl nicht. Vor allem, seitdem Mazda beim letzten Mini-Facelift im Jahr 2024 den Basisbenziner von zwei auf jetzt 2,5 Liter aufgebohrt hat. Die Fahrleistungen des 140-PS-Aggregats sind im Alltag nicht deutlich schlechter (9,5 zu 8,0 Sekunden auf 100 km/h), dafür spart man sich bei der Anschaffung 3.750 Euro.
Wer nun glaubt, mit dem Wundermotor von Mazda überdurchschnittlich Kraftstoff zu sparen, den müssen wir ebenfalls ein Stück weit enttäuschen. Wir würden eher mit mit sechs bis acht Liter auf 100 Kilometer kalkulieren - bei Autobahntempo können es auch bis zu zehn Liter werden. Werte, die auch mit einem regulären Turbomotor in dieser Fahrzeugklasse zu erreichen sind. Auffällig beim Testwagen war indes, dass es beim Beschleunigungsvorgang hin und wieder zu leichten Drehmomentschwankungen kam, die laut Mazda durch das spezielle SPCCI-Brennverfahren und der Zuschaltung des Kompressors ab circa 3.500 U/min ausgelöst werden.
Fahreindruck: Überentwickelt gut
Unabhängig davon wurden den Skyactiv-Motoren, ganz gleich ob „G“ oder „X“, über die Jahre ziemlich gute Manieren beigebracht. Akustisch zurückhaltend, kaum Vibrationen und zudem sehr sauber an das Sechsgang-Schaltgetriebe angebunden. Die manuelle Schaltung ist, neben dem Basisbenziner, ohnehin die größte Empfehlung beim Mazda3. Kurz und knackig, erinnert es BMW daran, worin sie einst stark waren.
Ebenfalls eine sehr solide Leistung haben die Fahrwerksingenieure im Mazda3 abgeliefert. Das Stahlfahrwerk schafft nicht nur den Spagat zwischen Sportlichkeit und Komfort, sondern ermöglicht auch das sehr souveräne Kurvenwedeln. Das sichere Fahrgefühl wird durch die wohl beste Lenkung im Kompaktsegment gefördert: sehr präzise, gefühlvoll – lediglich für den Stadtverkehr vielleicht eine Spur zu schwergängig.
Infotainment und Assistenz: Der Abstand wächst
Während der 4,46 Meter lange Mazda3 nach wie vor ein ziemlich feines Fahrgerät ist, gibt es beim Infotainment-System mittlerweile Nachholbedarf. Die Smartphone-Anbindung mittels Apple CarPlay und Android Auto funktioniert kabellos, doch die Darstellung und Handhabung des eigentlichen Mazda-Systems wirken stellenweise nicht mehr ganz so frisch wie bei den Mitbewerbern.
Dass der Sprachassistent (Alexa) nur funktionieren, wenn man sein eventuell vorhandenes Amazon-Konto mit dem Mazda-Konto verknüpft, ist ebenfalls kein Vorteil. Immerhin lassen sich nervige Assistenzsysteme inklusive des EU-Tempogebimmels per einfachem Tastendruck bis zum nächsten Fahrzeugstart ruhigstellen. So einfach kann die Welt sein.
Fazit
Der Mazda3 bleibt weiterhin ein empfehlenswerter Kompaktwagen. Fein zu fahren, mit einem schön gemachten, wenngleich platztechnisch nicht ausufernden Interieur versehen. Sinnvoll ist dagegen die Überlegung, ob es den „großen“ Skyactiv-X-Motor wirklich braucht. Der jetzt auf 2,5 Liter vergrößerte Basisbenziner ist im Alltag kaum langsamer, spart in der Anschaffung aber knapp 4.000 Euro und verfügt nicht über die im oberen Drehzahlbereich ruckelige Kompressionszündung. (Text: tv | Bilder: Hersteller)
Technische Daten
| Modell | Mazda3 E-Skyactiv X 186 |
|---|---|
| Leistung | 186 PS (137 kW) |
| Drehmoment | 240 Nm |
| Motor | 2,0-Liter-Vierzylinder mit Kompressionszündung |
| Antrieb | Frontantrieb |
| Getriebe | 6-Gang-Schaltgetriebe |
| Verbrauch kombiniert (WLTP) | 5,6 l/100 km |
| CO2-Emissionen kombiniert (WLTP) | 126 g/km |
| CO2-Klasse | D |
| Beschleunigung (0–100 km/h) | ca. 8,0 s |
| Höchstgeschwindigkeit | ca. 216 km/h |
| Abmessungen (L/B/H) | 4,46 m / 1,80 m / 1,43 m |
| Radstand | 2,72 m |
| Leergewicht | ca. 1.486 kg |
| Kofferraumvolumen | 358 l |
| Grundpreis | ab 28.640 Euro |


