Es ist schon beeindruckend, was Toyota mit dem RAV4 vor mehr als 30 Jahren auf die Räder gestellt hat. Das Recreation Activity Vehicle der Japaner traf stets den Geschmack der Zeit, setzte Trends, animierte viele Nachahmer und löste weltweit eine unglaubliche Nachfrage nach kompakten SUV aus. Bis heute liefen mehr als 15 Millionen RAV4 von den Bändern. Allein in Europa waren es über 2,5 Millionen.
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Im Frühjahr 2026 wird die mittlerweile 6. Generation des beliebten SUV auf die Straße kommen. Das Tuch zieht Toyota allerdings bereits jetzt vom neuen RAV4, der gegenüber seinem Vorgänger (Debüt 2018) deutlich kantiger und robuster daherkommt. Vermutlich möchte man das positive Momentum nutzen, das man voriges Jahr mit dem coolen Design des Land Cruiser angestoßen hat.
RAV4 Plug-in Hybrid mit deutlich mehr Reichweite und 50 kW DC-Ladefunktion
Der RAV4 blieb seiner Länge von 4,60 Metern treu, bietet so ein mit dem Vorgänger nahezu identisches Platzangebot. Seine Plattform, die TNGA (Toyota New Global Architecture), hat das SUV ebenfalls behalten, sie wurde allerdings in vielen Details verbessert und modernisiert, vor allem in puncto Elektronik und Assistenzsysteme. Integriert wurde zudem eine neue Software-Plattform, genannt „Arene“. Sie soll deutliche Fortschritte in Sachen Digitalisierung und Entertainment bringen sowie die Rechengeschwindigkeit bei Konnektivität, Navigation und diversen Sicherheits-Features auf ein neues Niveau heben.
Als Weltfahrzeug ausgelegt, verfügt der RAV4 über länderspezifisch unterschiedliche Antriebe. Für Europa entschloss sich Toyota, sein Bestseller-SUV ausschließlich elektrifiziert anzubieten, einmal als Vollhybrid und erneut als Plug-in-Hybrid. Letzterer wurde erstmals in der Vorgänger-Generation eingeführt. Um dem Kunden möglichst lange rein elektrisches Fahren zu ermöglichen, bauten die Entwickler eine Batterie mit 30 Prozent mehr Kapazität (23 kWh) ein. Im Ergebnis kommt der RAV4 jetzt auf eine E-Reichweite von bis zu 100 Kilometern. Zuvor waren es maximal 75 Kilometer.
Gleichzeitig ermöglicht der neue Akku schnelleres Aufladen. Je nach Ausstattung lässt das Bordladegerät bis zu 50 kW zu, 80 Prozent der Kapazität können so in rund einer halben Stunde wieder aufgeladen werden. Auch zu Hause an der Wallbox fließt der Strom künftig zügiger. Der neue 11-kW-Wechselstrom-Charger ist doppelt so schnell wie das bisherige Gerät und füllt die Batterie in drei Stunden wieder auf.
Weiterhin mit Front- und Allradantrieb erhältlich - mehr Leistung inklusive
Leistungsmäßig hat Toyota ebenfalls eine Schippe draufgelegt. An der Vorderachse ziehen nun 150 kW/204 PS, 16 mehr als vorher. Insgesamt entwickelt der Allrad-Antriebsstrang eine Leistung von 224 kW/304 PS. Erstmals im Angebot ist bei der Plug-in-Hybrid-Version eine Variante mit Vorderradantrieb. Sie leistet 197 kW/268 PS und bildet den PHEV-Einstieg in die SUV-Baureihe.
Der Vollhybrid wurde überarbeitet. Besonderes Augenmerk galt dem Getriebe, der Leistungssteuerung, der Batterie und einigen Komponenten. In Verbindung mit der stärkeren E-Maschine soll der RAV4 nun spontaner aufs Gaspedal ansprechen. Als Frontantrieb stehen 135 kW/183 PS zur Verfügung, beim Allradler sind 140 kW/191 PS.
Noch mehr Dynamik verspricht Toyota für die GR Sport-Ausstattung. Den RAV4 zieren dann 20-Zoll-Räder, breitere Reifen, Front- und Heckspoiler. Unterm Blech kommen andere Dämpfer und ein modifiziertes Fahrwerk zum Einsatz.
Dem Ziel von Toyota, dass mit Autos dieser Marke irgendwann gar keine Unfälle mehr passieren, will man mit weiteren Assistenzsystemen näherkommen. Dazu gehören unter anderem der Front Cross Traffic Alert. Er erkennt kreuzende Fahrzeuge und warnt vor einer drohenden Kollision. Neu ist der Rear Vehicle Approach Indicator, der bei Stau auf rückwärtige Fahrzeuge aufmerksam macht, die sich mit hoher Geschwindigkeit nähern. Möglich sind zudem automatische Überholvorgänge und das Einparken per Fernsteuerung übers Smartphone.
Preise
Preise wollen die Japaner zum Jahresende nennen. Aktuell kostet der RAV4 als Hybrid 40.990 Euro, die Plug-in-Version startet bei 52.790 Euro. Günstiger dürfte die Neuauflage sicherlich nicht werden. (Text: ms/sp-x | Bilder: Hersteller)