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Kondenswasser von der Klimaanlage

Oh Schreck, ein Fleck! Eine plötzlich auftretende Pfütze unter dem eigenen Fahrzeug lässt zunächst viel Raum für Spekulationen. Ist es Bremsflüssigkeit oder gar Motoröl? Ist das Kühlsystem undicht und verliert das Fahrzeug Kühlwasser? Könnte der Kraftstofftank undicht sein?

Entwarnung: Der Fleck ist meist harmlos

Wenn du im Sommer nach dem Abstellen des Autos unter der Motorhaube am Boden eine kleine Pfütze vorfindest, so können wir Entwarnung geben: In den meisten Fällen handelt es sich bei dem Fleck um ganz profanes Kondenswasser von der Klimaanlage. Es sei denn, es handelt sich um ein Fahrzeug mit Wasserstoff-Antrieb, denn dieses verliert ebenfalls Wasser – allerdings aus dem Aufpuff.

Die Klimaanlage sorgt für mehr als nur einen kühlen Kopf

Die Aufgabe der Klimaanlage ist schnell erklärt: Den Fahrgastraum zu kühlen und/oder der Luft die Feuchtigkeit zu entziehen. Aus diesem Grund empfiehlt sich auch im Herbst oder bei winterlichen Wetterverhältnissen die Nutzung der Fahrzeugklimaanlage, da eine zu hohe Luftfeuchtigkeit die Scheiben schneller beschlagen lässt. Somit kann die Klimaanlage nicht nur zur Verbesserung des eigenen Wohlbefindens, sondern auch zur Steigerung der Sicherheit eingesetzt werden.

 Die Klimaanlage ist nicht nur im Sommer sinnvoll - sie sorgt zu allen Jareszeiten dafür, dass die Autoscheiben schnell frei werden. Die Klimaanlage ist nicht nur im Sommer sinnvoll - sie sorgt zu allen Jareszeiten dafür, dass die Autoscheiben schnell frei werden.

Wie funktioniert eine Klimaanlage?

Eine klassische Fahrzeugklimaanlage verfügt über einen Kompressor, einen Trockner, einen Kondensator, über ein Expansionsventil, einen Verdampfer und ausreichend viel Kältemittel. Die Bauteile bilden den Kältemittelkreislauf. In den Schlauchleitungen und den Bauteilen zirkuliert das Kältemittel, welches vom Kompressor (Verdichter) angetrieben wird. Das Kältemittel ändert während des Kühlkreislaufes seinen Aggregatzustand von gasförmig auf flüssig und wieder zurück.

Der Kühlschrank für das Auto

Der Verdichter (Kompressor) sorgt für den Umlauf des Kältemittels. Zunächst wird kaltes Kältemittel (gasförmig) angesaugt und stark verdichtet. Die Fördermenge ist abhängig von der Wunschtemperatur, der Außen- und Innentemperatur und der Kompressor arbeitet nur, wenn der Motor läuft und die Klimaanlage eingeschaltet ist. Wie bei einem konventionell angetriebenen Motor auch, darf nur gasförmiges Kältemittel angesaugt werden, da Flüssigkeiten nicht verdichtet werden können.

Flüssig, gasförmig, kalt

Das verdichtete und somit auf ca. 60-100 °C erhitzte Kältemittelgas wird im Kondensator, der auch Verflüssiger genannt wird, abgekühlt. Dabei geht das Kühlmittel vom gasförmigen Zustand in den flüssigen Zustand über. Diesen Vorgang nennt man Kondensation. Das nun flüssige Kältemittel mit mittlerer Temperatur und hohem Druck wird in den Verdampfer eingesprüht. Dabei nimmt der Verdampfer die Wärme auf und kühlt auf der anderen Seite die Innenraumluft des Fahrzeugs, da die erforderliche Verdampferwärme der vorbeiströmenden Frischluft entzogen wird. Im Verdampfer ändert sich der Aggregatzustand vom flüssigen Kältemittel wieder zum gasförmigen Kältemittel.

Wie heißt die Flüssigkeit in der Klimaanlage?

Die Flüssigkeit nennt man Kältemittel. Die Aufgabe des Kältemittels ist die Wärmeübertragung in der Klimaanlage. Im Automobilbereich wurde bis Ende 2011 ausschließlich das Kältemittel R134a eingesetzt. Das verbotene Frigen (R12) als Kältemittel kann noch in älteren Fahrzeugen vorhanden sein. Neue Fahrzeuge, die ihre Typgenehmigung nach dem 1. Januar 2011 erhalten haben, dürfen nicht mehr mit dem Kältemittel R-134a befüllt werden. Aktuell kommt HFO 1234yf (R 1234yf) zum Einsatz. Für dieses Kältemittel mussten nur wenige Änderungen an der Technik vorgenommen werden, aus diesem Grund setzte sich das Kältemittel auch gegen vermeintlich umweltfreundlichere Kältemittel durch.

Was ist das für eine Pfütze unter dem Auto?

Die Klimaanlagen-Flüssigkeit ist also Kältemittel, aber die Flüssigkeit unter dem Fahrzeug wird in der Regel Kondenswasser sein. Wurde das Fahrzeug abgestellt, kann sich unter dem Bereich der technischen Bauteile eine Menge Wasser ansammeln. Warme Luft ist in der Lage, viel Feuchtigkeit aufzunehmen. Wenn diese warme Luft durch die Klimaanlage, genauer gesagt durch den nach der Fahrt immer noch kalten Verdampfer heruntergekühlt wird, kondensiert diese Luftfeuchtigkeit der Umgebungsluft. So kommt es besonders im Sommer oft zur Pfützenbildung unter dem Fahrzeug. Die Flüssigkeit ist geruchslos und durchsichtig – denn es handelt sich nur um Kondenswasser.

Wie können Kondenswasser-Flecken unter dem Fahrzeug vermieden werden?

Peter Lustig lehrte uns schon recht früh: abschalten! Wer die Klimaanlage ein paar Kilometer vor dem Ziel abschaltet, reduziert nicht nur den Verbrauch, sondern sorgt auch für einen besseren thermischen Übergang zwischen der Fahrgastzelle und der Umgebungstemperatur. Dazu erwärmt sich der Verdampfer und die Kondenswasserbildung in der heimischen Garage oder unterm Carport wird minimiert.

Kann eine defekte Klimaanlage selbst repariert werden?

Wir raten davon ab. Der Kältemittelkreislauf sollte idealerweise nicht geöffnet werden, sämtliche Öffnungen sollten sofort verschlossen werden, da Kältemittel hygroskopisch sind und somit von bestimmten Stoffen die Luftfeuchtigkeit anziehen und binden. Das Expansionsventil, welches die Menge des Kältemittels an den Betriebszustand anpasst, darf nicht repariert werden und an Rohrleitungen darf nicht gelötet oder geschweißt werden. Sämtliche Dichtungen müssen nach einem Lösen der Schläuche / Rohrverbindungen ersetzt werden. Somit ist eine Instandsetzung einer defekten Klimaanlage ein Fall für die Fachwerkstatt.

Mit welchem Kältemittel muss die Klimaanlage befüllt werden?

In heutigen Klimaanlagen wird ausschließlich das Kältemittel R1234 yf verwendet. Eine Befüllung der Klimaanlagen mit dem Kältemittel R12 ist verboten, das Kältemittel R 134a besitzt ein zu hohes Treibhauspotenzial.

Kann man die Flüssigkeit der Klimaanlage selbst austauschen?

Zum Befüllen des Kältemittelkreislaufes dürfen nur Kältemittelgeräte verwendet werden, auch ein Zurückpumpen des Kältemittels aus der Klimaanlage muss vermieden werden. Verschmutztes Kältemittel muss über Recyclingflaschen abgesaugt und fachgerecht entsorgt werden.

Was kostet es, die Klimaanlage zu befüllen?

Bei einem Klima-Service wird in der Regel das Kältemittel gewechselt, die Dichtigkeit des Kühlmittelkreislaufs (Hochdruck- & Niedrigdruckseite) überprüft und im Bedarfsfall kann auch der Trockner ausgetauscht werden. Ist das Kühlmittel stark verschmutzt, muss es ausgetauscht werden. Die Kosten für einen einfachen Klimaanlagen-Service variieren je nach der Füllmenge, die korrigiert werden muss. Gerade die Preise für das Kältemittel R1234yf steigen derzeitig rasant an, bei Fahrzeugen vor 2017 kann teilweise noch R134a verwendet werden. Dennoch sollte der Klimaanlagen-Service nicht unnötig in die Länge gezogen werden, denn ohne Flüssigkeit kann die Klimaanlage nicht funktionieren und sogar Schaden nehmen. Ein defekter Klimakompressor kann schnell Kosten in Höhe von 600 bis 1.800 Euro erzeugen, ein defekter Trockner schlägt mit 150 - 500 Euro zu Buche und ein defekter Verdampfer dürfte ca. 600 - 1.300 Euro kosten. Die Kosten selbst sind stets abhängig vom Fahrzeugmodell und vom Stundensatz (AW) der jeweiligen Werkstatt.

Wie viel Flüssigkeit braucht die Klimaanlage?

Im Motorraum sollte ein Hinweis auf das verwendete Kältemittel zu finden sein, dort steht in der Regel auch die Füllmenge beschrieben. Oftmals fehlen nur 50-100 Gramm, ein kompletter Austausch des FCKW-freien Kältemittel dürfte ca. 500-600 Gramm betragen. Die Kosten pro Kilogramm R1234yf-Kältemittel liegen derzeitig bei über 250 Euro.

Wie oft muss man die Klimaanlage nachfüllen?

Der Kühlkreislauf einer Klimaanlage ist eigentlich ein komplett geschlossener Kreislauf. Ein Mangel an Kühlflüssigkeit ist allerdings noch kein Indiz auf eine defekte Klimaanlage. Pro Jahr können ca. 10% des Kältemittels durch die Verdunstung entweichen. Daher sollte in regelmäßigen Abständen die Klimaanlage im Auto gewartet werden, in diesem Fall wird die Kühlflüssigkeit ergänzt oder ausgetauscht. Eine regelmäßige Wartung sorgt nicht nur für mehr Komfort und Sicherheit, sondern erhöht auch den Wert des Fahrzeuges, da sich eine defekte Klimaanlage immer negativ auf den Gebrauchtwagenpreis auswirkt. Wer will schon ein Fahrzeug mit einer defekten Klimaanlage kaufen?

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