Das sind die Lieferzeiten für E-Autos aktuell

Bei den Lieferzeiten für Elektroautos galt es in den vergangenen Jahren, Geduld mitzubringen. Die Lage hat sich etwas gebessert, dennoch variieren die Lieferzeiten für E-Autos auch heute noch. Was sich geändert hat und mit welchen Lieferzeiten du rechnen kannst, erfährst du in diesem Ratgeber.

So unterschiedlich sind die Lieferzeiten für Elektroautos

Die Lieferzeiten für Elektroautos hängen nicht nur vom Hersteller, sondern auch vom gewählten Modell ab. Innerhalb der gleichen Marke können die Lieferzeiten von Elektroautos also stark variieren: Während beispielsweise der BMW i4 in drei bis fünf Monaten lieferbar ist, ist der BMW i7 erst in neun bis zwölf Monaten verfügbar. Weniger groß ist die mögliche Spanne beispielsweise bei Renault: Für alle E-Auto-Modelle des französischen Herstellers beträgt die Lieferzeit derzeit fünf bis sechs Monate, mit Ausnahme derer, die gerade einen Bestellstop haben.

Diese E-Autos haben die kürzesten Lieferzeiten

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Da die Wartezeiten je nach Modellen sehr variieren, ist es schwer, ganze Hersteller mit kurzen Lieferzeiten zu nennen. Generell überzeugt aber gerade der chinesische Autobauer MG mit Lieferzeiten von ein bis zwei Monaten für alle seine Elektro-Modelle. Und auch die sportliche E-Limousine Polestar 2 steht in nur ein bis zwei Monaten beim Kunden. Auch für Tesla sind die Lieferzeiten aktuell überschaubar. Für das Model Y solltest du zwei bis drei Monate einplanen, für das Model 3 sind es zwei bis fünf. Und auch der Hyundai IONIQ 6 steht in zwei bis drei Monaten bereit.

Im unteren Preissegment bietet der smart Brabus oder der smart #3 mit zwei bis drei Monaten Lieferzeit die kürzeste Wartedauer. Ebenfalls zwei bis drei Monate sind es beim Citroën e-C4. Wer einen Fiat 500 Elektro erwerben möchte, hat mit zwei bis fünf Monaten zu rechnen.

Es gilt dabei jedoch zu beachten, dass sich die Lieferzeiten im ständigen Wandel befinden und individuell sowohl kürzer als auch länger ausfallen können. Abhängig ist das von der Belieferung der Hersteller mit den nötigen Bauteilen sowie dem aktuellen ökonomischen und politischen Umfeld.

Bei diesen E-Autos ist mit sehr langen Lieferzeiten zu rechnen

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Bei manchen Elektroautos beträgt die Lieferzeit fast ein ganzes Jahr oder sogar länger. Bei dem BMW i7 ist mit neun bis zwölf Monaten zu rechnen, beim Fiat E-Doblo sind es ebenfalls neun bis zehn. Der Mercedes-Benz-EQV braucht sieben bis neun Monate bis zur Lieferung. Und auch bei allen E-Modellen von Porsche ist Geduld erforderlich – hier liegen die Wartezeiten zwischen zehn und 13 Monaten. Gar nicht absehbar sind die Lieferungen derzeit bei Modellen, bei denen ein vorübergehender Bestellstop ausgesprochen wurde. Dazu gehören alle Audi e-tron Modelle, der Mercedes-Benz-EQC oder der Renault Twingo Electric.

Deshalb sind die Lieferzeiten für Elektroautos so lang

Die Schwierigkeiten bei der Beschaffung der Bauteile für Elektroautos begannen bereits mit der Corona-Pandemie in den Jahren 2020-2022. Die dazugehörigen Drosselungen der Wirtschaft, erhöhte Krankenstände, Quarantäne-Bestimmungen und viele weitere Faktoren sorgten für Verzögerungen, deren Auswirkungen teilweise noch bis heute spürbar sind. Hinzu kam die generelle Rohstoffknappheit, die gerade die Mikrochip-Industrie traf und zu Produktionsausfällen führte.

Durch den Boom von Kryptowährungen kauften Mining-Farmen im großen Stil Grafikkarten und andere Hardware, deren Grundbausteine auch bei der Automobilfabrikation Anwendung finden. Das führte dazu, dass einzelne Bauteile für E-Autos nicht mehr verfügbar waren. Zusätzlich zu dieser Halbleiterkrise sorgte die stark erhöhte Nachfrage dafür, dass das Angebot an Elektroautos mit der Nachfrage bei weitem nicht mehr Schritt halten konnte.

Als es im Februar 2022 zur russischen Invasion der Ukraine kam, hatte das auch Folgen für die gesamte Automobilbranche. So erhöhten sich nicht nur die Lieferfristen für E-Autos, auch die mit Verbrennermotoren sowie Hybriden waren betroffen.

Zukunftsaussichten: Damit ist zu rechnen

Durch den Rückgang der Mining-Farmen für Kryptowährungen in den vergangenen Jahren sowie die weitgehende Normalisierung nach den Coronamaßnahmen sind zwei wesentliche Faktoren, die zu längeren Lieferzeiten für Elektroautos geführt haben, nicht mehr relevant. Die positiven Auswirkungen dieser Entwicklungen zeigen sich zunehmend. Dennoch bleiben andere Herausforderungen wie geopolitische Spannungen und punktuelle Rohstoffknappheiten bestehen.

Andererseits haben sich die Hersteller mittlerweile strategisch auf die gestiegene Nachfrage eingestellt und ihre Produktionskapazitäten ausgebaut. Dadurch spielen logistische und konzeptionelle Hürden eine geringere Rolle, was sich insgesamt positiv auf die Lieferzeiten auswirkt. Eine Prognose zu erstellen ist schwierig, da die Automobilbranche sowohl mit wirtschaftlichen als auch politischen Rahmenbedingungen korreliert.

Experten gehen jedoch davon aus, dass bei den meisten Herstellern sich die Entspannung der Lieferzeiten für E-Autos weiter fortsetzt. Diese wird zwar nicht jeden Fahrzeugtyp gleichermaßen betreffen und kann sehr unterschiedlich ausfallen. Doch im Mittel kann mit einer weiteren Verbesserung der Lieferzeiten gerechnet werden, die sich bereits bei vielen Modellen zeigt.

Praktische Tipps für eine schnellere Elektroauto-Lieferzeit

Die Wartezeit auf dein Wunschauto musst du nicht ungenutzt verstreichen lassen. Bereite dich optimal vor, indem du bereits eine Wallbox planst und installieren lässt oder dich über regionale Förderungen informierst (die KfW-Bundesförderung für Wallboxen ist seit 2024 eingestellt, nur noch regionale Programme sind verfügbar). Kontaktiere deinen Händler regelmäßig für aktuelle Updates, da sich Termine oft kurzfristig verschieben. Um die Elektroauto-Lieferzeit zu verkürzen, zeige Flexibilität bei Lackierung und Sonderausstattung. Standardkonfigurationen sind meist schneller verfügbar als ein selbst zusammengestelltes Wunschauto. Prüfe auch den Gebrauchtwagenmarkt oder schaue nach Vorführfahrzeugen beim Händler. Manche Autohäuser haben Fahrzeuge vorrätig, die ursprünglich für andere Besteller gedacht waren, aber nicht abgeholt wurden. Eine weitere Option sind Leasing-Rückläufer oder Tageszulassungen, die deutlich früher verfügbar sein können als Neubestellungen.

Fazit: Lange Lieferzeiten mit Aussicht auf Besserung

Wer sich ein E-Auto liefern lassen möchte, wird mit einer breiten Spannweite von Wartezeiten konfrontiert. Diese können zwischen fünf bis 100 Wochen betragen und sind sowohl vom Fahrzeugmodell als auch dem Hersteller abhängig. Gründe für die langen Lieferzeiten bei Elektroautos waren nicht nur die gestiegene Nachfrage, sondern auch politische sowie ökonomische Krisen der vergangenen Jahre.

Viele der Herausforderungen wurden bereits gemeistert, während andere weiterhin bestehen. Die Zeitspanne zwischen dem Moment des Kaufens des E-Autos und dem Datum der Auslieferung kann sich noch stark verändern. Fahrzeuge, die jetzt nicht verfügbar sind, können es im Laufe der Jahre 2025/2026 wieder sein, während andere durch die momentan gestiegene Nachfrage schwieriger zu beziehen sein werden. Generell ist aber eine langsame, aber stetige Besserung in Sicht.

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