Opel Astra F

Gute Gründe

• Sehr günstiger Anschaffungspreis.
• Gute Ersatzteilverfügbarkeit.
• Akzeptable Verbrauchswerte für ein Fahrzeug der 1990er
• Als Kombi bis zu 1.630 Liter Ladevolumen.

Daten

Motorisierung

Käufer konnten den Opel Astra der ersten Baureihe ab 1991 bestellen. Die Rüsselsheimer boten den Wagen wahlweise als handgeschaltete Variante mit fünf Gängen oder mit einem Viergang-Automatikgetriebe an. Die Motorenpalette umfasst neben unterschiedlichen Benzinern auch sparsame Dieselaggregate.

Bei den Benzinmotoren stellt der Astra 1.4i mit 60 PS die Einstiegsmotorisierung dar. Mit einem maximalen Drehmoment von 103 Newtonmetern beschert dieser dem Modell eher verhaltene Fahr- und Beschleunigungswerte. Deutlich spritziger präsentiert sich da der 150 PS starke und 2,0 Liter große Motor des Astra GSi 2.0 16V, der den Opel in nur 8,0 Sekunden auf 100 km/h beschleunigt. GSi steht bei Opel generell für die eher sportlichen Modelle, wobei das Kürzel für Grand Sport injection steht.

Die angebotenen Dieselmotoren zeichnen sich durch niedrige Verbrauchswerte aus. So genehmigt sich beispielsweise der Opel Astra F 1.7 D nur rund 6 Liter Diesel auf 100 Kilometern Fahrstrecke. Mit einer Leistung von nur 57 PS wirkt das Modell dabei aber alles andere als antrittsstark oder spurtfreudig. So fällt auch die Höchstgeschwindigkeit mit 153 km/h eher verhalten aus.

Kräftiger präsentiert sich die Turbodiesel-Variante 1.7 TDS, die aus dem gleichen Hubraum 82 PS und ein maximales Drehmoment von 168 Newtonmetern generiert. Damit gelingt der Sprint von 0 auf 100 km/h in akzeptablen 13,5 Sekunden und auch der fahrbare Topspeed fällt mit 173 Stundenkilometern deutlich höher aus, als beim kleinen Diesel-Bruder.

Abmessungen

Mit einer Länge zwischen 4,08 Metern und 4,27 Metern weist der Opel Astra klassen-typische Abmessungen auf. Neben einer Limousine mit Schrägheck bot Opel den Astra F auch als Stufenheck-Modell mit größerem Kofferraum an. Wegen der vergleichsweise hohen Ladekante fällt die Beladung im Alltag allerdings umständlicher aus als bei seinen Baureihen-Geschwistern.

Hier präsentiert sich vor allem der Opel Astra Caravan als ideales Familienmobil mit geräumigem Platzangebot und großem Kofferraum. Der Kombi, der auch der Kompaktklasse entstammt und auch eine enge Verwandtschaft zum Kadett aufweist, fasst schon im normalen Zustand gute 500 Liter. Durch Umklappen der Rücksitze aber lässt es sich sogar noch auf 1.630 Liter erweitern und bietet damit Platz für großes Reisegepäck oder einen Wocheneinkauf vom Supermarkt.

Deutlich kleiner fällt der Kofferraum beim 3-türigen Cabrio aus. Hier können selbst bei geöffnetem Verdeck wegen dem überschaubaren Ladevolumen von 390 Litern nur kleinere Gegenstände transportiert werden.

Mit einem Wendekreis von 10,50 Metern kann der Opel Astra F zwar nicht als übermäßig agil bezeichnet werden, zirkelt sich aber dennoch vergleichsweise einfach durch engere Gassen. Gleichzeitig macht ihn das gutmütige und komfortabel abgestimmte Fahrwerk zu einem wahren Kilometerfresser, in dem Insassen auch Langstrecken ganz problemlos absolvieren.

Varianten

Käufer konnten den Opel Astra F in der klassischen Schrägheck-Variante sowohl 3- als auch 5-türig bestellen. Während der Dreitürer mit einem sportlicheren Look punktet, fällt die Alltagstauglichkeit bei Modellen mit Hintertüren deutlich besser aus.

Alternativ bot Opel den Astra F auch als Stufenheck-Limousine an. Sie bietet mit leicht verlängertem Kofferraum ein etwas größeres Ladevolumen als das Modell mit Schrägheck. Durch die früher abfallende Dachkante wirkt der Astra mit Stufenheck etwas schnittiger im Seitenprofil als sein Serienbruder.

Richtig viel Platz für Zuladung findet sich im Opel Astra Caravan, der bauartbedingt das größte Ladevolumen bietet. Mit bis zu 1.630 Litern können auch größere Transportgüter geladen werden.

Gerade bei Handwerkern erfreute sich die Lieferwagen-Version des Caravan großer Beliebtheit. Bei dieser entfallen die hinteren Türen und Seitenscheiben, gleichzeitig wurde hinter den Vordersitzen eine Trennwand installiert.

Ab 1994 konnten Käufer den Astra F außerdem als 3-türiges Cabrio mit Stoffverdeck ordern. Gerade bei sonnigem Wetter vermittelt das Modell deutlich mehr Fahrspaß, als seine Baureihen-Geschwister.

Preis

Als Neuwagen wurde der Opel Astra F zu Preisen zwischen 11.197 Euro und 21.219 Euro angeboten. Optionale Sonderausstattungen erhöhten den Kaufpreis zusätzlich.

Heute finden sich gute gebrauchte Modelle des Opel Astra F, teilweise mit Laufleistungen deutlich unter 100.000 Kilometern zu Preisen von 550 Euro bis 9.000 Euro. Für ein spritziges GSi-Modell des Opel Astra F müssen Käufer etwa 7.000 Euro einplanen.

Zudem werden für einen Astra der Baureihe F Kfz-Steuern in Höhe von 211 Euro bis 464 Euro fällig. Die Beiträge für eine passende Kfz-Versicherung belaufen sich bei einem Beitragssatz von 50 Prozent auf rund 267 Euro pro Jahr.

Design

Exterieur

Die Karosserie des Opel Astra F hat eine deutlich rundere Formensprache als die meisten anderen seiner Kompaktklassen-Konkurrenten. Nirgendwo entdeckt das Auge harte Kanten, Ecken oder gerade Flächen.

Dadurch entsteht eine eher brave und unauffällige Optik, die gerade in der Frontansicht durch die vergleichsweise schmalen Scheinwerfer mit integrierten Blinkern unterstützt wird. Im Zusammenspiel mit dem kleinen Kühlergrill ergibt sich dann aber doch ein gewisser Wiedererkennungswert.

Während der Astra Caravan optisch fast perfekt dem Image einer zahmen Familien-Kutsche entspricht, wirken die Stufenhecklimousine und das Schrägheck-Modell um Welten agiler. In der Cabrio-Version versprüht der Opel bei geöffnetem Stoffverdeck sogar einen Hauch jugendlichen Charme, der dem Astra gut zu Gesicht steht.

Interieur

Der Innenraum des Opel Astra F wirkt aus heutiger Sicht optisch wenig attraktiv, punktet dafür aber mit nostalgischem Ambiente. Fast der gesamte Innenraum besteht aus eher trist anmutenden Hartplastik-Oberflächen und nur in den gehobenen Ausstattungsvarianten finden sich Dekorelemente in Holzoptik in der Mittelkonsole.

Die serienmäßigen Stoffsitze fallen umso bequemer aus und vermitteln fast das Gefühl, auf einem Wohnzimmer-Sessel Platz zu nehmen. Kopf- und Beinfreiheit fallen für ein Fahrzeug dieser Klasse großzügig aus, sodass auch große Fahrer über 1,90 Meter problemlos im Astra F sitzen können.

Heute übliches Bord-Entertainment sucht man in diesem Kompaktklasse-Modell vergebens, dafür präsentieren sich die Bedienelemente sowie die Tachoeinheit aber logisch aufgebaut und gut bedien- und ablesbar. Die Verarbeitungsqualität liegt zwar nicht auf dem Niveau von Audi, Mercedes-Benz oder BMW, kann sich im Vergleich zu anderen Klassen-Konkurrenten dennoch sehen lassen und überzeugt mit guter Haltbarkeit.

Sicherheit

Wegen fehlender Assistenzsysteme und Sicherheitsfeatures kann die Fahrgastsicherheit des Opel Astra F aus heutiger Sicht nur als unzureichend bezeichnet werden, für die damalige Zeit waren aber alle Sicherheitsstandards gegeben. Fahrer- und Beifahrer-Airbag schützen die Passagiere der vorderen Sitzreihe bei einem Aufprall. ABS, Bremsassistent oder ein elektronisches Stabilisationsprogramm suchen Fahrer hingegen im Astra F – genauso wie in den meisten Kompaktklasse-Wagen dieser Baujahre – leider vergebens.

Der Fußgängerschutz fällt wegen der vergleichsweise flachen Fahrzeugfront akzeptabel aus. Dazu punktet der Astra der Baureihe F dank seiner großen Fensterflächen mit einer richtig guten Rundumsicht. So lässt sich selbst der Kombi auch ohne heute selbstverständliche Parksensoren einfach in und aus Parklücken manövrieren.

Alternativen

Der Ford Sierra ist wie der Opel Astra F auch als Cabrio oder Kombi erhältlich und wird heute vergleichsweise günstig zum Kauf angeboten.

Mit dem VW Golf 3 und dem VW Passat starten gleich zwei Modelle aus Wolfsburg ins Vergleichsrennen, die mit guter Verarbeitungsqualität und optimaler Ersatzteilversorgung auf sich aufmerksam machen.

Der Audi A4 punktet hingegen mit gehobenem Innenraumkomfort und ist auf Wunsch auch mit Allradantrieb erhältlich.