Opel Calibra V6

Motorvarianten des Opel Calibra

1990 bis 1997 feierte das Sportcoupé Opel Calibra seine Siege, ob als Turbo, als lärmender, rennstarker Vierzylinder in verschiedenen Varianten oder ab 1993 als souveräner Sechszylinder. Basis war der alte Opel Vectra A. Der Opel Calibra wurde treibstoffsparend stromlinienförmig gebaut und in Sachen Extras und serienmäßig eingesetzten Innovationen seiner Zeit weit voraus: Ein besonderer schadstoffarmer Lack, eine FCKW-frei funktionierende Klimaanlage, Servolenkung, Airbags, ABS, getönte Scheiben oder Leichtmetallfelgen gehörten bereits dazu, als andere Autos noch vergeblich davon träumten. Zudem stieg Opel bei dieser Serie von Hinter- auf Vorder- oder wahlweise auch Turbo-Version mit Allradantrieb um und der Rennwagen-Prototyp fuhr auf dem Nürburgring mit der neuen Technologie manch denkwürdige Siege ein. Bis heute sind die Opel Calibra V6, die noch auf dem Gebrauchtwagenmarkt zu finden sind, gut fahrbar, bequem für vier Erwachsene nutzbar, mit komfortablen Sportsitzen vorn und straffer Federung. Auch wenn der Opel Calibra V6 gerne ein wenig untersteuert, liegt er aber dennoch gut und verlässlich auf der Straße. Die Gebrauchtwagen-Preise für den Opel Calibra V6 lagen eine Zeit lang im Bereich für kostbare Antiquitäten. Vermutlich waren es auf der einen Seite die begehrlichen Sammler, die dem Modell heftig nachtrauerten, auf der anderen Seite die Bastler und Fans, die nicht vom Fahrspaß mit dem Opel Calibra V6 lassen wollen. Im Übrigen ist dieser Wagen einfach Kult - das können nur die wirklich verstehen, die ihn kennen. Die Preislandschaft auf dem Markt der Gebrauchten hat sich mittlerweile auch wieder geglättet.

2,0 Liter Hubraum standen den Modellen mit vier Zylindern zur Verfügung, gleich ob sie mit 114, 136 oder 150 PS ausgestattet waren. Alle waren sie über 200 km/h schnell, keiner war ungebührlich über zehn Liter Superbenzin hinaus durstig. Wer allerdings noch eine Klasse exklusiver einsteigen wollte, investierte damals in den V6-Motor mit 2,5 Litern Hubraum und 170 PS, dazu 227 NM Drehmoment bei 4.200/min. Im Gegensatz zu den Vierzylindern und dem Turbo war dies die robusteste Version und zugleich die zuverlässigste. Gerissene Zahnriemen oder pfeifende, weil desolate Turbo-Technik entfallen bei dieser Variante. Der V6-Zylindermotor mit 24 Ventilen wurde auch im Vectra und im Omega B eingesetzt. Spitzengeschwindigkeit waren 237 km/h, etwas unter der Leistung des Turbo, und um einige Zehntelsekunden über sieben Sekunden bei der Beschleunigung von 0 auf 100 km/h. Im Gegensatz zum Turbo gab es dieses Modell nicht mit Allradantrieb, aber man konnte zwischen Automatik- und manueller Schaltung wählen. Diese Art V6-Motoren mit großem Hubraum ist nahezu unzerstörbar - weil sie mühelos Leistung bringt, verschleißt sie kaum und läuft traumhaft ruhig. Laufkultur ist das Stichwort. Darin übertrifft der Opel Calibra V6 seine Brüder.

Beim Gebrauchtwagenkauf beachten

Schwachstellen beim Opel Calibra V6 finden sich an verschiedenen Stellen der Elektrik, an Ventildeckel- und Zylinderkopfdichtung, Wasserpumpe - und die allgemeine Rostanfälligkeit brachte schon manches Prachtstück zur Strecke, obwohl der zuverlässige und zähe Motor noch für eine weitere lange Laufleistung gut gewesen wäre. Doch viele gebrauchte Opel Calibra V6 sind durchaus noch hervorragend in Schuss und fahrbereit, auch mit weit über 100.000 Kilometern auf dem Tacho. Veranschlagen muss man für einen Opel Calibra V6 - je nachdem, ob er als Ersatzteillager oder als Sportcoupé für Genießer taugen soll - mit zwischen 1.600 und 9.000 Euro, je nach Zustand, Erreichbarkeit der nächsten Hauptuntersuchung oder der Bedrohung durch den Erzfeind Rost.